Meine Geschichte
Ein Rückblick über meinen kreativen Werdegang
Begonnen hat alles 1984. Ich war in einem kleinen Antiquariat auf der Suche nach einem Buch über Stricken oder ähnliches ... einfach etwas zum Selbermachen. Da entdeckte ich ein Buch über das Selbermachen von Porzellanpuppen, welches ich direkt mit nach Hause nahm. Im Buch wurde das Anfertigen von Reproduktionen nach alten Porzellankopfpuppen beschrieben und es gab eine Adresse, wo ich dieses lernen könnte. Schwups ... angemeldet. Ostern 1984 war das. Der Kurs dauerte bis morgens 4.00 Uhr und ich war überglücklich. Schon eine Woche später nannte ich die ersten Gießformen mein eigen und nach kurzer Zeit hatte ich auch einen Brennofen für Porzellan und was der Mensch sonst so braucht. Nach einiger Zeit drängte es mich, selber meine Modelle zu modellieren und auch die Gießformen selbst zu bauen. 1988 erwachten dann meine eigenen Porzellanfiguren zum Leben und ich stellte auf den ersten Puppenbörsen aus. Es erschienen Berichte in „Ciesliks Puppenmagazin “ und in „Puppen & Spielzeug“. Von Anfang an machte ich sehr spezielle Figuren, keine Kinder, sondern junge Damen in zarten Kleidern, Wesen nicht von dieser Welt. Schon damals hatte ich sehr eigene Vorstellungen, die leider nicht vom üblichen Puppensammler akzeptiert wurden. Meine Puppen waren nie als Kinderersatz gedacht, sondern zum Betrachten. Nach einigen Abstechern in das Kinderpuppenfach war ich damals nicht richtig zufrieden mit meiner Entwicklung.
Schon 1993 hatte ich auf einer Puppenbörse die ersten Künstlerbären gesehen. Es waren Teddybären von Neysa Philippi. Fasziniert von ihrer Ausstrahlung wanderten die ersten Teddys in meine Wohnung aus. 1995 dann entdeckte ich auf einer Börse einen Teddybär nach meinem Geschmack und für diesen konnte man auch den Schnitt erwerben. Also Schnitt gekauft, den ersten Mohairstoff ausgesucht und alles für den ersten Bären mit nach Hause genommen. Zuhause fing ich frohgemut an. Die Erklärung zum Schnitt war leider mehr als dürftig, wozu waren nur diese Metallstifte? Nach vielen Überlegungen und viel Arbeit war nach 16 Stunden der erste eigene Teddybär geboren. Montags zeigte ich Ihnen dann jedem, der ihn sehen wollte und die Resonanz war durchweg positiv. Also direkt Material und weitere Schnitte besorgen! Nach drei Teddybären nach fertigen Schnitten wurden die ersten Veränderungen vorgenommen und zwei Monate später gab ich meine erste „Bärenparty“ (im Sinne einer Tupperparty). Fast alle Bären verließen mich und somit begann mein Teddymacherdasein. Für die Puppen hatte ich kaum noch Zeit und mittlerweile ist alles gut in Kisten verpackt. Eines Tages werde ich vielleicht wieder zu den Porzellanfiguren zurückkehren und meine Vorstellungen konsequent umsetzen.
Mehr aus Zufall eröffnete ich 1999 mit meiner Schwester einen Teddyladen in Köln: „Ele‘s Blaubärchen“. Hier gab es alles zum Teddybärenbasteln. Meinen Schwerpunkt hatte ich von Anfang an auf selbstentworfene Bastelsets gelegt. Seit Eröffnung des Ladens hatte ich selber kaum Zeit für eigene Künstlerbären gehabt, nebenbei hatte ich nämlich noch einen 45-Stunden-Job in einer Druckerei. Seit 2004 führte ich den Teddyladen alleine und hatte Laden und meine Zeit neu organisiert. Ich wollte wieder eigene Künstlerbären anfertigen. Aber das war gar nicht so leicht, in den vergangenen 6 Jahren hatte ich Teddybären in allen Größen und Arten gefertigt, oft nach Kundenanregungen oder -wünschen. Nun war es an der Zeit für meine Künstlerbären eine eigene Richtung zu finden. Nach einigen Experimenten zeigte sich, dass mir die „abgeliebten“ Bären doch sehr am Herzen liegen. Ich wollte nicht unbedingt alte Teddybären nachmachen: Zugegebenermaßen war ich nie ein Freund alter Teddybären. Es faszinierte mich aber, einen neuen Teddybären altern zu lassen. Mein erster Teddybär in dieser Richtung entstand schon 1997, also lange bevor dies „Mode“ wurde.
2001 habe ich mit dem Teddybär „Erinnerung“ den Goldenen Buxtebär in der Kategorie Miniaturbären erhalten. Der Teddybär ist aus Antikartviskose gefertigt, mit einer Reproduktion eines alten Kinderfotos von mir. Ja, das bin ich auf den Kinderfotos!! Auf diesen Teddybären wurde ich in meinem Laden immer wieder angesprochen und dieser Teddybär war dann auch der Auslöser für meine neuen Künstlerbären. Nach nun 10 Jahren der Schnittentwicklungen bin ich zu meinem ersten eigenen Schnitt von 1995 zurückgegangen und habe diesen nach meinem heutigen Vorstellungen abgeändert. Daraus resultierend entstanden meine Künstlerbären 2005-2007. Diese wurden auch durch verschiedene Nominierungen gewürdigt: TITA 2006, Ted Worldwide 2006 und TOBY Industry Choice Award 2006. Dazu gesellten sich noch Teddybären im „Japanese Anime Style“.
Von 2006 bis 2011 fand der Verkauf nur noch auf Messen oder im Internet statt, ich selber fertigte weiter Teddybären in meiner kleinen Werkstatt.
2008 fand ich dann wieder zu einem weiteren Hobby, der Schmuckgestaltung. Auch hier zeigte sich, dass es Bedarf an günstigem Zubehör gab. So besuche ich seit 2008 auch mit den Perlen eigene Kreativmessen, seit 2010 stehe ich auf der Creativa. Es war wie immer, mein neues Hobby nahm immer mehr Zeit in Anspruch. Dazu kam noch, dass der Bärenmarkt reell gesehen seine besten Zeiten hinter sich hat. So habe ich meinen Teddybärenhandel zum Ende von 2011 beendet. Dies wurde noch durch einen sehr schönen Bericht in der Zeitung „Teddys kreativ“ gekrönt, wodurch dann auch die letzten meiner Geschöpfe ein neues Zuhause gefunden haben.